Ein Traum ging in Erfüllung –  Familienwohngruppe goes to Canada

20.09.2024 Annette Palm

In einer unserer Familienwohngruppen im Land Brandenburg wohnen vier junge Menschen, heute zwischen 10 und 17 Jahren alt, welche dort schon seit 2014 zusammenleben. Seitdem sie in der Wohngruppe leben, haben sie sehr regelmäßig Kontakt zur kanadischen Cousine der innewohnenden Erzieherin. Die virtuelle Welt macht es möglich! Anfangs als ein schöner Traum wuchs der Wunsch, die Realität kennenlernen und eine Reise nach Kanada zu wagen.

Mit Beharrlichkeit und Geduld überwand die Gruppe alle Hürden, angefangen bei den Formalitäten einer Reise ins Ausland bis hin zu den Kosten für Langstreckenflug und Aufenthalt. Beflügelt von Abenteuerlust und dem Ehrgeiz, eine neue Welt kennenzulernen, machten sich alle vier mit zwei pädagogischen Fachkräften am 01.08.2024 auf die langersehnte Reise und zudem für alle Kids auch das erste Mal ins Ausland.

Müde und erschöpft von den Anreisestrapazen erreichten sie nach knapp 24 Stunden das Ziel Kanada, wo sie auf dem Selbstversorgerhof der Cousine die unendlichen Weiten des Landes spürten. Sie halfen auf dem Hof, die Tiere zu versorgen, die Ziegen zu melken, Gemüse anzubauen und zu ernten und Essen am Lagerfeuer zu zubereiten. Die Erwachsenen übernahmen die Vor- und Zubereitung von Fleischspeisen, welche ebenfalls am offenen Feuer gegart wurden. Gelegenheit, das Land kennenzulernen gab es ebenfalls vielfach:

Sie sahen die Niagarafälle mitsamt Helikopterflug über die gigantischen Fälle, besuchten ein Rodeo-Reiten, besichtigten eine Handschuhfabrik, bestiegen den CN-Tower in Toronto und verbrachten einen Tag im Aquarium. Zusätzlich wurden die jungen Menschen zu diversen örtlichen Feierlichkeiten eingeladen, denn auch für die Kanadier vor Ort war es ein Abenteuer, deutsche Kinder zu Besuch zu haben. Eigens für sie wurde ein Grillfest mit Live-Musik organisiert, wo unsere jungen Menschen im Mittelpunkt standen und Gespräche mit Jung und Alt führten. Da die Verständigung nur in Englisch möglich war, konnten und mussten neben Händen, Füßen und Mimik alle vier ihre Englischkenntnisse nutzen und konnten sie sogar vertiefen.

Nach drei Wochen, voll mit Erlebnissen und Eindrücken trafen alle erschöpft und überglücklich am 20.08.24 wieder in der Heimat ein.

Die jungen Menschen berichteten nach der Reise, wie dankbar sie seien, dass ihnen dieses unvergessliche Abenteuer ermöglicht wurde. Damit sei ein Herzenswunsch für alle vier in Erfüllung gegangen. Sie wissen, dass dies nicht allen Kindern möglich ist und es im System Jugendhilfe noch einmal schwieriger ist, solche Träume umzusetzen.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Spendern – vor allem bei der Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam und bei der Stephanus gGmbH – herzlich bedanken, welche uns finanziell unterstützt haben, um diese Reise überhaupt möglich zu machen. Alle vier jungen Menschen werden diese Eindrücke niemals vergessen.

J. Thäter